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Tod, wo ist Dein Stachel? – Teil 3 von 4
von Dr. Friedrich Demolsky
 

Kontemplation über Tod und Präexistenz

Liebe Hinterbliebene,

Solange wir das Leben eines Individuums so betrachten wie die Welle im zweiten Teil dieser Serie, nämlich als etwas vom Ganzen Separiertes, als etwas Eigenstaendiges, werden wir auch die Auslöschung der Identität eines geliebten Menschen betrauern.

Wir werden dann darüber weinen, wenn ein uns nahe stehender Mensch zurück kehrt, in den Schoss der Natur, dorthin, von wo er einst gekommen ist.

Aber dieses verzerrte und limitierte Bild unserer Trauer enthält Grenzen, die auf bestimmten, von uns akzeptierten Definitionen basieren. Letztere schreiben uns vor, was für uns als real und wirklich zu gelten hat.

Eine dieser illusionären Grenzen ist jene Zeit, bevor wir geboren wurden.

Wir alle erinnern uns nicht an jene Zeit. Die Unfähigkeit, uns daran zu erinnern, ist ebenfalls ein Aspekt einer Notwendigkeit, die diesem Lebensformat inhärent ist.

Aber diese Unfähigkeit, uns an unser Leben vor unserer Geburt zu erinnern, ist auf keinen Fall ein Indikator dafür, dass unsere eigene Existenz als Fokus des allgegenwärtigen Bewusstseins nicht bereits vor der Zeit unseres Erdenlebens Bestand hatte.

Man hat uns allen ein Weltbild aufoktroyiert, dass das Bewusstsein als ein bloß physikalisches Resultat erachtet, das sich im Fetus durch die zunehmende Komplexheit des Gehirns von selbt manifestieren soll.

Aus diesem Grunde erscheint es uns so, dass wir alle irgendwann mit einem sehr verschwommenen und niederen Bewusstseinsgrad in dieses Leben getreten wären, nur dazu bestimmt, als Besucher in einer präexistierenden, beständigen physikalischen Wirklichkeit für eine gewisse Zeit zu weilen.

Wir verkennen dabei die Realität und sehen uns deshalb als entsorgbare Wesen, die unvermeidlich aus dieser Existenz heraus treten müssen, wenn das Vehikel unseres Verweilens auf diesem Planeten zum Stillstand kommt und unser Körper stirbt.  

A B E R . . .

...aber in Wirklichkeit sind wir alle - Ihr und ich sowie alle anderen Menschen - diese Kontinuität selbst, jenes Ganze von Allem, das IST, eingebettet in die Erfahrungen von wirklichen Ereignissen und Beziehungen, welche wir 'unser Leben' nennen.

Ehe wir als Fetus zu einem Brennpunkt des allgegenwärtigen Bewusstseins wurden, hatten wir bereits Bestand als 'Werte', als 'Eigenschaften der Personalität' mit 'Neigungen' in bestimmte Richtungen.

Diese Qualitäten zogen uns quasi in die Inkarnation der Lebenszeit, die wir gerade durchlaufen.

Und diese Qualitäten sind die buchstäbliche Verkörperung jener 'Werte', die mit unserem Bestand vor der eigentlichen Inkarnation identisch sind.

Der Tod ist eine Phase unserer Existenz, liebe Hinterbliebene, eine Phase, die notwendigerweise außerhalb unseres gegenwärtigen Fokus des Verstehens liegt.

In diesem Lebensszenario ist aber die Limitierung unseres Verstehens des Todes von äußerster Wichtigkeit für die Realisation von vielen bedeutenden und wertgebundenen Situationen, die dem Bereich des Lebens zugehören…
 

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