Liebe
Hinterbliebene,
Solange wir das Leben
eines Individuums so betrachten wie die Welle im zweiten Teil dieser Serie,
nämlich als etwas vom Ganzen Separiertes, als etwas Eigenstaendiges, werden
wir auch die Auslöschung der Identität eines geliebten Menschen betrauern.
Wir werden dann darüber weinen, wenn ein uns nahe stehender Mensch
zurück kehrt, in den Schoss
der Natur, dorthin, von wo er einst gekommen ist.
Aber
dieses verzerrte und limitierte Bild unserer Trauer enthält Grenzen, die auf
bestimmten, von uns akzeptierten Definitionen basieren. Letztere schreiben uns vor, was
für uns als real und wirklich zu gelten hat.
Eine dieser
illusionären Grenzen ist jene Zeit, bevor wir geboren wurden.
Wir alle erinnern uns
nicht an jene Zeit. Die Unfähigkeit, uns daran zu erinnern, ist ebenfalls
ein Aspekt einer Notwendigkeit, die diesem Lebensformat
inhärent ist.
Aber diese Unfähigkeit,
uns an unser Leben vor unserer Geburt zu erinnern, ist auf keinen Fall ein
Indikator dafür, dass unsere eigene Existenz als Fokus des allgegenwärtigen
Bewusstseins nicht bereits vor der Zeit unseres Erdenlebens Bestand hatte.
Man
hat uns allen ein Weltbild aufoktroyiert, dass das Bewusstsein als ein
bloß
physikalisches Resultat erachtet, das sich im Fetus durch die zunehmende
Komplexheit des Gehirns von selbt manifestieren soll.
Aus diesem Grunde
erscheint es uns so, dass wir alle irgendwann mit einem sehr verschwommenen und
niederen Bewusstseinsgrad in dieses Leben getreten wären, nur dazu bestimmt,
als Besucher in einer präexistierenden, beständigen physikalischen
Wirklichkeit für eine gewisse Zeit zu weilen.
Wir verkennen dabei die
Realität und sehen uns
deshalb als entsorgbare Wesen, die unvermeidlich aus dieser Existenz heraus
treten müssen, wenn das Vehikel unseres Verweilens auf diesem Planeten zum
Stillstand kommt und unser Körper stirbt.
A B E
R . . .
...aber
in Wirklichkeit sind wir alle - Ihr und ich sowie alle anderen Menschen -
diese Kontinuität selbst, jenes Ganze von Allem, das IST, eingebettet in die
Erfahrungen von wirklichen Ereignissen und Beziehungen, welche wir 'unser
Leben' nennen.
Ehe wir als Fetus zu
einem Brennpunkt des allgegenwärtigen Bewusstseins wurden, hatten wir bereits
Bestand als 'Werte', als 'Eigenschaften der Personalität' mit 'Neigungen'
in bestimmte Richtungen.
Diese Qualitäten zogen uns quasi in die Inkarnation
der Lebenszeit, die wir gerade durchlaufen.
Und diese Qualitäten
sind die buchstäbliche Verkörperung jener 'Werte', die mit unserem Bestand
vor der eigentlichen Inkarnation identisch sind.
Der
Tod ist eine Phase unserer Existenz, liebe Hinterbliebene, eine Phase, die
notwendigerweise außerhalb unseres gegenwärtigen Fokus des Verstehens liegt.
In diesem Lebensszenario
ist aber die Limitierung unseres Verstehens des Todes von äußerster
Wichtigkeit für die Realisation von vielen bedeutenden und
wertgebundenen Situationen, die dem Bereich des Lebens zugehören…
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