Er wanderte in kleineren nomadischen Gruppen umher, um seine Nahrung auf freier Wildbahn zu beschaffen. Dabei war er überall Gefahren ausgesetzt, die seine Existenz bedrohten. Der Mensch der Altsteinzeit kannte nicht nur die Gefahr, die von Mammut und Säbelzahntiger ausging, sondern auch jene der ungezähmten Kräfte der Natur; er war konfrontiert mit den verheerenden Wirkungen von Gewittern, Blitz und Donner, Sturm und Hagel, Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Waldbränden, Überschwemmungen und Dürreperioden.

Obwohl unser Vorfahre die gefährlichen Wirkungen der Naturkräfte kannte, hatte er nicht die leiseste Ahnung von deren physikalischen Ursachen. Diese Unkenntnis ließ ihn vor den entflammten Kräften der Natur in Angst und Ehrfurcht erschaudern.

‘Wem die Angst im Nacken sitzt, den holen die Dämonen’, ist ein Sprichwort, das im wahrsten Sinne auf unseren Vorfahren zutrifft. Sein Trieb zum Überleben ließ den Wunsch aufkommen, die Kräfte der Natur zu manipulieren, um sie im eigenen Interesse zu besänftigen.

Da er aber keinen direkten Einfluss auf dieselben ausüben konnte, musste er - in Unkenntnis ihrer wahren Ursache - davon ausgehen, dass hinter diesen gewaltigen Kräften ein Geist waltet, ein Wesen, das jene Kräfte willentlich hervorbringt und dirigiert. Es war der reine Überlebenstrieb, der ihm diese Annahme suggerierte. Indem er hinter diesen Kräften ein geistiges Wesen vermutete, eröffnete sich für ihn erstmals eine Möglichkeit, zumindest indirekt auf die lebensbedrohenden Kräfte Einfluss zu nehmen. Sofern er den ‘Geist’ dahinter für sich einnehmen, besänftigen und gütig stimmen konnte, war er in der Lage, die gefährlichen Wirkungen jener Kräfte abzuwenden oder zumindest zu mildern.