1953
ging William Burroughs (1914 - 1997), der Gottvater der Beat
Generation, in das Amazonasgebiet, wo er Ayahuasca einnahm; über diesen
Umstand berichtet er in den Yage Letters (Yage Briefen), dem Schriftverkehr zwischen Burroughs und Allen Ginsberg, welcher
1963 publiziert wurde.
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Im gleichen Jahr
traf R. Gordon Wasson auf seiner ersten Reise nach Mexiko den
einäugigen Schamanen, Aurelio Carreras,
der in Huautla de Jimenez lebte, wo Wasson später der
Schamanin Maria Sabina begegnen sollte. Ganz im Sinne der Tradition,
fragte der Schamane Carreras, ob Fasson eine Frage oder ein
Anliegen hätte, das für die Divination (Schamanische Prophezeiung) in
Betracht käme. |
Maria Sabina &
R. Gordon Wasson |
Wasson nahm diese Frage nicht wirklich ernst. Er
ersuchte Carreras, Informationen von der Anderen Seite abzurufen, die
seinen Sohn Peter
betrafen. Anschließend beobachtete er den Curandero-Schamanen in
Trance und erhielt Details betreffend die Aktivitäten seines Sohnes, welche
sich später als zutreffend heraus stellen sollten. Wasson war
beeindruckt, dass der Schamane einen Volltreffer gelandet hatte, aber es kam
ihm offensichtlich nicht in den Sinn, dass die selbe schamanische Technik
auch für spirituelle Fragen eingesetzt werden könnte.
Der amerikanische Psychiater H. Abramson erhielt
im Jahre 1953 von der
amerikanischen Regierung eine Zuwendung von $85,000 für Forschungsarbeiten,
die erhellen sollten, ob die Wirkungen von LSD: 1. Störungen des
Erinnerungsvermögens auslösen, 2. Verhaltensstörungen in Form einer
auffälligen Verhaltensänderung verursachen, 3. Änderungen im Sexualleben
hervorrufen würden, 4. Einfluss auf die Wiedergabe von Informationen hätten,
5. Einfluss auf die Suggestibilität hätten und 6. zur Abhängigkeit führen
würden.
Das Ergebnis dieser Untersuchung bestand darin, dass
sich bezüglich der Wirkung des LSD kein Kausalzusammenhang betreffend die
unter 1. bis 6. aufgeworfenen Fragestellungen nachweisen ließ. Abramson
war damals einer von Hunderten Psychiatern, welche von der
amerikanischen Regierung für Forschungsarbeiten betreffend das Potenzial
der Verhaltenskontrolle durch psychedelische Drogen gefördert wurden.
Das Buch 'Operation BLUEBIRD' von Colin Ross
enthüllte dieses
heimtückische Forschungsprogramm und liefert Fakten und Namen, welche in
der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt waren. Dieses Buch wurde kürzlich
wieder aufgelegt und ist unter dem Titel ‘The CIA Doctors’ erschienen.
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Im März 1953 entdeckten
Frank Crick
und James Watson bei ihren Arbeiten im Cavendish
Laboratorium in Cambridge, England die Struktur der DNA. Angeregt durch Aldous Huxleys Roman ‘Schoene neue Welt’, experimentierte Crick
oft mit LSD, um seine Konzentration zu steigern. Der Umstand, dass sich
Crick auf einen Acid-Trip befunden hatte, als er gemeinsam mit Watson
seine revolutionäre Entdeckung machte, wurde streng geheim gehalten.
Crick und Watson berichten aber über diese Tatsache in ihrem
Buch ‘The Double Helix’. |
Die Entdeckung der DNA durch Watson und Crick
erfolgte zur gleichen Zeit, in der Aldous Huxley sein erstes
Experiment mit Meskalin unternahm.
Huxleys erste Eindrücke während des Einflusses des Extraktes aus dem
Peyote Kaktus (Lapophorum wiliamsii) waren ästhetischer und religiöser Natur.
Cricks Interesse
galt aber auch bei seinen Experimenten mit LSD der Wissenschaft. Aufgrund der Regel von ‘Set,
Setting und Dosis’, erkannten diese beiden Psychonauten während des
Einflusses unterschiedlicher Drogen, was für ihre jeweiligen Ziele bedeutsam war.
Der wichtigste Unterschied zwischen den hier vorgestellten
Experimenten besteht in der Geheimhaltung. Während Huxley offen
über seine Visionen unter Meskalineinfluss schrieb und öffentlich darüber
sprach, war Crick fest entschlossen, bis zu seinem Tode niemanden
über seine Experimente mit LSD zu informieren.
Man kann heute nur
darüber spekulieren, ob die breite Annahme der Entdeckung der DNA auf wissenschaftlicher Ebene
eine Veränderung erfahren hätte, wenn
diese geheim gehaltenen Informationen bereits damals an die Öffentlichkeit gedrungen
wären.
Exkurs:
Es
wird von einigen Autoren angenommen, dass die Wahrnehmung und Kommunikation
mit den Geistern von
Ahnen sowie mit totemischen Führern (Krafttier, geistige Verbündete)
in indigenen schamanischen Kulturen nur deswegen möglich sei, weil der Schamane, welcher
unter dem Einfluss
psychoaktiver Pflanzen steht, die molekulare Struktur der
Natur einschließlich der DNA schauen könne; aus diesem Grunde würden ihre
Visionen bis in die Dimension der Ahnen reichen.
Ich
persönlich kann mich
diesen Belegungen nicht anschließen, sondern gehe mit Rudolf Steiners
Ansicht da core, dass im Blut der Schlüssel zu den Ahnengeistern zu suchen
und zu finden sei. Steiner beschrieb in seinem vergriffenen Büchlein 'Blut
ist ein besonderer Saft', dass der Inzest, der in vielen indigenen
Stammeskulturen weit verbreitet war und noch immer ist, den wahren Grund
für den Ahnenkult geschaffen hätte. Der Inzest würde zur Aufhebung der
bestehende Blutschranke führen und auf diese Weise die Pforte zu den
Geistern der Ahnen öffnen.
In Indonesien gibt es heute noch ganze Ethnien,
die Ahnenkult betreiben. Als klassisches Beispiel sei das Volk der Toraja in
Sulavesi erwähnt. Auch auf Bali findet auch heute noch die Kommunikation
der Hinterbliebenen mit verstorbenen Familienangehörigen statt. Die
Balinesen suchen zu diesem Zweck ein schamanisches Trancemedium (Balian
Taksu) auf, das als Mediator zwischen dem Verstorbenen und den
Hinterbliebenen fungiert und entsprechende Fragen und Botschaften an beide
Seiten weiter leitet.
Interessant ist dabei, dass das gesetzliche
Inzestverbot in Indonesien weit weniger rigoros eingehalten wird als im
Westen. Es gibt relativ häufig Berichte über Inzestfälle in den Medien
und das Eheverbot zwischen Cousin und Cousine ersten Grades gilt nur für
die mütterliche Linie, nicht aber für die väterliche. Aus diesem Grunde
sind in Indonesien viele Menschen mit einem Partner aus der Seitenlinie
ihrer eigenen Familie verheiratet.
Im balinesischen Dorf Tenganan ist das
Prinzip der Endogamie seit Jahrhunderten etabliert. Dieses verlangt, dass
die ethnischen Mitglieder der dort lebenden Gemeinschaft nur untereinander,
aber niemals außerhalb ihrer ethnischen Gruppe heiraten dürfen. An all
diesen Orten wird Inzest mehr oder weniger gepflogen. An all diesen Orten
finden wir den Ahnenkult sowie die Kommunikation mit Verstorbenen und Ahnen
über einen Schamanen.
Es sieht daher
für mich ganz danach aus, dass
Rudolf
Steiner damit richtig liegt, wenn er im Blut das Tor zum Reiche der Ahnen
vermutet und im Inzest die Bedingung für den Ahnenkult erkannte.
Die große Zahl der heute weltweit bekannten Schöpfungsmythen
bezieht sich entweder auf Ahnengeister oder auf kosmische Götter in Form von
Zwillingen.
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Die ganze Schöpfung beginnt mit dem Zwillingshaften (Gott schuf
Himmel und Erde) und deshalb ist es keine Überraschung, dass
Watson und Crick den Ursprung alles Lebens in der Doppelhelix
der DNA erkannt haben. Das DNA Molekül ist seinerseits von
zwillingsartiger Struktur, die aus zwei Strängen besteht, welche durch
Spanner oder Stufen verbunden sind, die wir als eine sich kreuzende Nukleodidkette
kennen. Die
gesamte Struktur speichert Informationen, nicht nur solche in den Genomen,
welche die Art (Mensch oder Maulwurf) festlegt, sondern |
James Watson
(links) & Frank Crick (rechts) |
auch das
gesamte evolutionäre ‘Erinnerungsvermoegen’ der jeweiligen Art. Die DNA ist
an die RNA gekoppelt, an jene Ribonukleinsäure, welche als Botenstoff
funktioniert und die Informationen, welche im DNA-Molekül gespeichert sind,
redupliziert.
Crick
nahm unter Einfluss von LSD genau das wahr, was von Schamanen wahrgenommen
wird, welche unter Einfluss von Iboga, Ayahuasca, Peyote,
psilocybinhaltigen Pilzen oder anderen Heiligen Pflanzen stehen, welche
einen visionären Trancezustand induzieren.
Die ‘Halluzinationen’, welche von
diesen Pflanzen hervorgerufen werden, sind nur für jene chaotisch, welchen
es an ausreichender Konzentration mangelt, um die kohärenten Codes in der
Flut von Sinneseindrücken in ihrem Inneren zu erkennen. Crick war
als Wissenschaftler darauf trainiert, sehr genau zu beobachten, und LSD
ermöglichte ihm
schließlich
jene Tiefenwahrnehmung, die bis zur Molekularebene der Natur vordrang.
Im Mai 1953 nahm Aldous Huxley
Meskalin in seinem Haus in
Hollywood
ein. Dabei
handelte es sich um den ersten von insgesamt zehn Versuchen, die darauf folgen
sollten. Die aus
diesen Versuchen resultierenden Erfahrungen inspirierten Huxley
dermaßen,
dass er ein leidenschaftlicher Verteidiger bewusstseinsverändernder
Substanzen wurde. Er wies Letzteren einen herausragenden religiösen und
ästhetischen Wert zu, behielt
aber
deren Verwendung einer Elite vor.
Im Jahr 1954 erscheint das Buch ‘Die Pforten der
Wahrnehmung’ von Aldous Huxley, einem Vertreter der ersten Generation
der Protagonisten der entheogenen Revolution.
Dieses Werk wird heute von den meisten Autoren als der eigentliche
Auslöser für die in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
aufgetretene psychedelische Bewegung erachtet. Huxley selbst nahm
synthetisch hergestellte Psychedelika ein, Meskalin und LSD
ebenso, aber keine psychoaktiven Pilze. Die Geschichte des LSD
verläuft auch parallel mit jener von Wasson, aber die Wege der beiden
Männer kreuzten sich kaum. Obwohl sie sich einmal in New York getroffen
hatten, dürfte die Chemie zwischen ihnen nicht gestimmt haben.
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Im selben Jahr (1954) begann Robert E.
L. Masters, einer der Pioniere der Bewusstseinsforschung und der
Human Potenzial Bewegung, mit seinen Experimenten mit dem Peyote-Kaktus, was
ihn später zu einer systematischen Darlegung seiner LSD-Therapie
führte. In Zusammenarbeit mit seiner Frau schrieb
Masters das Buch The Varieties of Psychedelic Experience (Die
Variationen psychedelischer Erfahrung), das im Jahre 1966 erschienen
ist. In diesem Jahr betritt die zweite Generation des psychonautischen Abenteuers
und der entheogenen Revolution die Szene.
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Robert E.L. Masters |
In der dritten Generation der Psychonauten, welche nach 1995
begonnen hat und heute noch andauert, weitete Masters seine Arbeit aus,
indem er die Foundation for Mind Research (Stiftung zur
Erforschung des Bewusstseins) gründete und seine psychophysikalische
Methode bekannt machte.
Masters erforschte Trancezustände, welche durch
psychoaktive Pflanzen aus vielen unterschiedlichen Kulturen und Ländern
hervorgerufen werden. Er wendete sowohl alte schamanische Techniken und
neue Methoden der Erziehung und Psychotherapie an, als auch solche der
neuralen, sensorischen und kinästhetischen Umerziehung, die bestehende
Probleme beseitigen und den Zugang zum menschlichen Potenzial ermöglichen
sollten. Seine Frau, Jean Houston (geb. 1937) gründete eine moderne
‘Mysterien-Schule’, welche ein New-Age-Selbsthilfe-Programm
vorstellte, das der Stärkung der Persönlichkeit dient. Dieses
stellt aber nicht auf die Einnahme psychoaktiver Pflanzen ab.
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Etwa zur selben Zeit, in der Masters das Fundament seiner
auf LSD basierenden Psychotherapie schuf, arbeitete der tschechische
Psychologe Stanislaw Grof (geb. 1931) am Psychiatrischen
Forschungsinstitut in Prag, wo er sich mit der klinischen Verwendung psychedelischer Substanzen befasste. Grof war einer der ersten
medizinisch ausgebildeten Psychonauten, die systematisch unter |
Albert Hofmann
(links) Stanislaw Grof (rechts) |
kontrollierbaren Bedingungen arbeiteten und das heuristische (ganzheitliche)
und therapeutische Potenzial von LSD und anderen psychedelischen Substanzen
erforschten. Seine weitreichenden Experimente an Tausenden Probanden führten
zur sog. ‘Holotropen Atemarbeit’, einer Methode zur Befreiung von
Traumata und zur Regeneration von Trauma-Patienten, die heute weltweit
bekannt ist.
Grof formulierte auch das einflussreiche Model der vier
perinatalen Stadien (Stadien des Geburtstraumas), welche in der
Psychotherapie unter Verwendung von LSD bearbeitet wurden. Im Jahre 1967
ging Grof an die John Hopkins Universität in Baltimore und brachte
damit sein Werk in die USA, was den Wechsel von der ersten zur zweiten
Generation der Psychonauten wesentlich gefördert hat.
In seinem Buch The Passion of the
Western Mind
schrieb Richard Tarnas: "Die epistemologisch bedeutsamste
Entwicklung in der jüngsten Geschichte der Tiefenpsychologie und der
wichtigste Fortschritt auf diesem Gebiete seit Freud und Jung ist das Werk
Stanislaw Grofs, welches in den letzten drei Dekaden nicht nur die
psychodynamische Theorie revolutioniert, sondern auch größere
Implikationen auf vielen anderen Gebieten hervorgebracht hat’.
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Masters,
Houston
und Grof gehören gemeinsam mit Ralph Metzner als Gruppe zur
ersten Generation der Psychonauten, deren Werk und Vision sich aber über alle
drei Generationen der entheogenen Revolution hinweg erstreckt. Im Jahre 2006, dh zehn Jahr nach dem Auftreten der
dritten Generation der Psychonauten, erschien Stanislaw Grofs Buch ‘Wenn
das Unmögliche eintritt’. |
Ralph Metzner |
Dieses Werk ist eine Zusammenfassung
der Forschungsarbeiten des Autors, die sich auf unterschiedliche Arten
bewusstseinsverändernder Substanzen beziehen, seltsamerweise
aber
nicht auf
psilocybinhältige Pilze.
Stanislaw Grofs Konzept betreffend den
‘spirituellen Notfall’, könnte den Schlüssel zur Überlebenskapazität der
Menschheit im Falle eines künftigen Kataklysmus bzw. Polsprungs
liefern.
Am 18.4.1955 stirbt Albert Einstein. In seiner Hinterlassenschaft wurde
auch ein Buch
Wilhelm Reichs gefunden, das nach seinem Tode geöffnet auf seinem Schreibtisch
lag:
'Ether, God, and Devil/Cosmic Superimposition'.
In enger Anlehnung an den gnostischen Animismus, beinhaltet Reichs
Spätwerk zur Kosmologie eine biomystische Betrachtungsweise der Natur,
welche die Lebensenergie nicht mystifiziert (vor dieser Gefahr hatte
Reich immer gewarnt), aber sie nichtsdestoweniger als
übernatürliches Medium auf eine göttliche Ebene hebt. In seinem letzten
Lebensjahr könnte Einstein erkannt haben, dass Reichs
Universum tatsächlich existiert, dass es belebt ist und auch belebt, und
zwar genau in der Weise, in welcher es jeder Psychonaut in der visionären
Trance wahrnimmt, welche durch psychoaktive Pflanzen induziert wurde.
‘Die Empfindung (Gefühl) ist das größte Mysterium aller Wissenschaft’,
schrieb Reich in seinem Werk
'Ether, God,
and Devil/Cosmic Superimposition'.
Aufgrund der Art und Weise wie dieses Werk Elemente der Vision und der
körperlichen Empfindung mit der rationalen Analyse und genauen Beobachtungen
kombiniert, könnte es als
‘angewandter Gnostizismus’
bezeichnet werden.
Mehr als jeder andere Wissenschaftler des 20.
Jahrhunderts lieferte
Reich
den Rahmen für eine ‘neue Physik’, die in idealer Weise zur
psychonautischen Erfahrung passt.
Im Juni 1955 nimmt R. Gordon Wasson psychoaktive Pilze bei der mazatekischen
Schamanin Maria Sabina ein, was in seinem Buch ‘The Banker and the
Bruja’ beschrieben ist.
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Die bereits geschilderte Szene mit dem Schamanen Aurelio
Carreras wiederholte sich als Wasson Maria
Sabina traf. Letztere gab ihm die Erlaubnis, an einer Velada
teilzunehmen - einem schamanischen Ritual, welches die gesamte Nacht dauerte
und während dem psychoaktive Pilze eingenommen wurden. |
Maria Sabina & R.G.
Wasson |
Zuvor hatte Wasson
psilocybinhältige Pilze im Selbstversuch mit enttäuschenden Ergebnissen
ausprobiert. Aber dieses Mal machte er das erstmals in einem typischen
schamanischen Setting unter der Führung einer Veteranin der frühen Psychonauten.
Wie seinerzeit der einäugige Schamane Carrera, fragte ihn die
Schamanin Sabina Maria, ob er eine Frage hätte, welche den
Lehrer-Spirits vorgetragen werden könnte.
Aber Wasson trivialisierte auch diese Aufforderung, indem er seine Frage neuerlich auf
familiäre
Angelegenheiten bezog. Im Zuge der an diesem Abend durchgeführten
Divination, rief Maria Sabina zutreffende Informationen betreffend
seine Frage von der Anderen Seite ab.
Nachdem er seine Erfahrungen mit Meskalin in seinem Buch ‘Die
Pforten der Wahrnehmung’
der Welt offenbart
hatte, nahm Aldous Huxley im Dezember 1955 zum ersten Mal LSD ein. Es wird
berichtet, dass sein Mentor Alfred M. Hubbart, gewesen wäre, derselbe Hubbard, der
seinerzeit
mit
MK-ULTRA in Verbindung stand und angenommen
hatte, dass ein durch LSD hervorgerufenes mystisches Erlebnis ein ungeahntes
Potenzial aufweise. Hubbard verabreichte hohe Dosen LSD an schwerkranke Alkoholiker in der Hoffnung, dass die darauf eintretende
Erfahrung zu einer dramatischen und permanenten Veränderung in der
Selbstwahrnehmung und Weltsicht bei dieser Gruppe führen würde.
Anfänglich waren diese Experimente auch sehr ermutigend.
Huxleys
Erfahrungen mit LSD waren aber - im Vergleich zu seinen früheren
ästhetischen Empfindungen anlässlich seiner Meskalin-Experimente - eher
religiöser Natur. In seiner Korrespondenz mit Humphrey Osmond, einem
weiteren Vertreter der Psychonauten der zweiten Generation, schrieb Huxley
von einem ‘direkten, totalen, in seinem Inneren emanierenden Bewusstsein
der Liebe als erste und fundamentale kosmische Tatsache’.
Der CIA arrangierte im Jahre 1956, dass ein Mann namens James Moore
den Bankier und Pilzforscher
R. Gordon Wasson auf einer weiteren
Forschungsreise nach Mexiko begleitete.
Nachdem seine Forschungsarbeiten
betreffend den mexikanischen Schamanismus an Umfang zugenommen hatten, welche auf der
kultischen Einnahme des psilocybinhältigen Pilzes Teonanacatl basieren, wurden Wassons
Aktivitäten in gewissen
Kreisen bekannt, und er erhielt nun auch Finanzierungsangebote.
Der Geschickter
Fond, welcher in Washington, D.C. etabliert war, war in Wahrheit eine
Frontorganisation der CIA, ohne dass Wasson davon Kenntnis hatte.
Dieser Fond unterstützte Wassons Expedition im Jahre 1956 mit $2000.
Als Gegenleistung wurde James Moore, der sich als Mitarbeiter dieses
Fonds vorstellte, die Erlaubnis erteilt, an Wassons Expedition nach
Mexiko teilzunehmen. Tatsächlich war aber Moore ein Absolvent der
Universität in Delaware, ein Experte der organischen Chemie, der rasch eine
Synthese relevanter psychoaktiver Wirkstoffe im Hinblick auf Mind
Control herstellen konnte. Moore sammelte ganze Behälter von
psychoaktiven Pilzen und brachte diese in der Hoffnung zurück, daraus eine
‘psychoaktive Waffe’ entwickeln zu können.
Der ruchlose Sydney
Gottlieb, einer der Schlüsselleute des Projektes MK-ULTRA, war von jenen
Experimenten so fasziniert, dass er die Geheimhaltung bezüglich
Moores Arbeiten anordnete. Die Ergebnisse sollten ausschließlich dem
CIA zur Verfügung stehen, nicht aber mit anderen Wissenschaftlern und der
Fachwelt geteilt werden (Psychedelics
Encyclopedia von Peter Stafford, S. 234)
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Der Religionsgelehrte John Marco Allegro veröffentlichte im Jahre
1956 die
Papyrusrollen vom Toten Meer und trat in drei Fernsehsendungen bei BBC auf,
in denen er diese antiken Dokumente der Öffentlichkeit vorstellte.
Allegro war dem Team der Übersetzer in Jerusalem bereits im Oktober
1953 beigetreten, ungefähr zu jener Zeit als Huxley mit seinen
Experimenten mit Meskalin begonnen hatte.
Allegros Arbeiten an den
Papyrusrollen vom Toten Meer führten später zu einem Skandal
internationalen Ausmaßes als sein |
Buch ‘The
Sacred Mushroom and the Cross’ (Der Heilige Pilz und das Kreuz) im Jahre 1970 erschien.
In diesem Werk wird behauptet, dass es sich bei der
Gemeinschaft der Essener in Qumran, wo die Papyrusrollen im Jahre 1947
entdeckt worden waren, um einen Kult des psychoaktiven Pilzes gehandelt
hätte und
dass ‘Jesus’ der Name ihres Sakramentes gewesen sei.
Wie Wasson identifizierte Allegro amanita
muscaria, den Fliegenpilz, als das ursprüngliche religiöse
Sakrament der Menschheit. Im Unterschied zu Wasson, war Allegro
fasziniert von einer sexuellen Komponente, die er im phallisch anmutenden
Fliegenpilzes zu erkennen glaubte. In dieser Komponente erblickte er ein
orgiastisches Element im Sakrament bzw. in den Riten der Einnahme
psychokativer Pilze. Die dubiose Verbindung zwischen der Empfindung
psychedelischer Gnade bei bestimmten schamanischen Techniken der Ekstase und
sexuellen Lustgefühle waren auch Gegenstand kontroversieller Diskussionen
im Zusammenhang mit LSD, welche gegen Ende der ersten Generation der
Proponenten der entheogenen Revolution geführt wurden.
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