Ab hier betrachten wir
die weitere Entwicklung, die zur Wiedergeburt des Archaischen und des
Schamanismus im Westen führte, im Zeitraffer.
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Im Jahr 1947 erscheint das Werk 'Die Funktion des Orgasmus’ von Wilhelm Reich. Diese Arbeit ist eine einmalige
Betrachtung relevanter Forschungen und Theorien, die ab dem Auftreten der ersten
Proponenten der entheogenen Revolution unternommen bzw. aufgestellt wurden. Obwohl Reich in keinster Weise in
die entheogenen Bewegung involviert war, nahm er eine Schlüssel- |
Wilhelm Reich |
stellung im
Rahmen der sog. ‘Encounter Gruppen’ während der Sechzigerjahre ein, welche mit der
Wiedergeburt des Archaischen in einem gewissen Zusammenhang stehen.
Reichs
Werk
‘Die Funktion des Orgasmus’ ist eines der bedeutendsten Bücher
des vorigen Jahrhunderts. Diese Arbeit sollte aber auch vor dem Hintergrund der
bereits geschilderten Ereignisse im Jahre 1947 betrachtet und gewürdigt werden.
Das Auftauchen der UFOs in jenem Jahr dürfte auch Reichs
Aufmerksamkeit angezogen haben, da er sich in der letzten Dekade seines
Lebens der Erforschung des Phänomens am Orgone
Institute in Rangeley, Main widmete. Reich schrieb sein letztes Buch
über
das UFO-Phänomen, welches er als ein bösartiges Symptom der
Degeneration des kosmischen Orgons – der kosmischen Lebenskraft –
betrachtete. Reich warnte sogar vor dem Risiko einer
lebensbedrohenden
Orgonstrahlung. Wie bereits erwähnt, diskutierte Reich seine Orgontheorie kurz vor seiner Inhaftierung mit
Albert Einstein.
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In den Jahren 1948/49 schrieb George Orwell (1903-1950) seinen bekannten futuristischen Roman
1984. Ich nehme an, dass jeder Leser dieses berühmte Werk
kennt und weiß, dass es darin um einen totalitären Staat geht,
in dem “Big Brother not only is watching YOU”.
Orwells Albtraum ist heute in vieler
Hinsicht zur Realitaet geworden. England, die Heimat des Schriftstellers,
steht mit der Anzahl an Überwachungskameras an absoluter
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George Orwell |
Weltspitze und
überwacht seine Bürger 24 Stunden täglich. In diesem Land kann man
heute - wie etwa in Singapur - einen Zigarettenstummel auf die Straße werfen und dann von einer
Stimme in einem nahen Lautsprecher dazu aufgefordert werden, den Abfall aufzuheben
und zu entsorgen.
Auch
die in Orwells Werk beschriebene Technik des 'Sprechens mit gespaltener Zunge' ist heute in
gewissen
Medien und bei vielen Politikern sehr beliebt.
Untersucht man den ‘Krieg gegen den Terror’,
den der amerikanische Präsident G.W. Bush im Verein mit der 'Koalition
der Willigen' nach dem Anschlag auf das WTC angezettelt hat, speziell im Hinblick
auf
die og. Technik, die Orwell in seinem Roman bereits Ende der
Vierzigerjahre beschrieben hatte, dann erweist sich heute jene mutwillige
militärische
Auseinandersetzung für den kritischen Geist als ein 'Krieg des Terrors' gegen
all
jene, die seinerzeit vor Terroristen beschützt
werden sollten…
Vom Stalinismus in Russland
beeinflusst, beschreibt Orwell in '1984' eine Gesellschaft, deren
Bürger durch permanente
Überwachung und Einschüchterung versklavt und zu einem monotonen Leben
gezwungen werden. Wenn man Orwells Vision mit jener von Huxley vergleicht,
dann erweist sich in Bezug auf die letztere, dass die Menschen heute genau das verlangen und dankend annehmen, was
sie zum Sklaven macht.
In der 'Schönen neuen Welt' wird
Soma
durch den Staat verteilt, aber die Menschen verlangen schon bald nach
dieser Glücksdroge. Und dieses Verlangen vereinfacht wiederum ihre totale Unterwerfung unter das bestehende
System, obwohl es die Menschen kontrolliert und unterdrückt.
Nichts hat in dem von Huxley beschriebenen politischen Regime mehr Bedeutung
für das Individuum,
als sich wohl zu fühlen. Die mächtigere Form
der Kontrolle wurde daher von Huxley geschaut und beschrieben, zumal diese nicht durch Zwang
aufoktroyiert werden muss, sondern bereitwillig von den Menschen
angenommen wird. In religiöser Hinsicht stehen heute in erster Linie
fundamentalistische
Gruppierungen des Islams für jene Form der freiwilligen Einwilligung in die
sklavenhafte Unterwerfung und Kontrolle durch geistlichen Führer.
Diese Aussage trifft zumindest auf den Islam weit mehr zu als auf das Juden- und Christentum. Wir brauchen nur unsere
heutige Welt betrachten, um zu erkennen, dass Huxleys Vision unsere
gegenwärtige Realität zutreffender beschreibt als Orwells
düstere Schau.
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Im Jahre 1950 genehmigte der damalige Direktor des CIA,
Roscoe Hillenkoetter, das Projekt BLUEBIRD
mit dem Ziel, den sog. "Manchurian Canditat" zu schaffen. Im Zuge dieses
Projektes sollte an menschlichen Probanden, ohne deren Wissen experimentiert
werden, um gespaltene Persönlichkeiten zu entwickeln, die auf Befehl
Einsätze aller Art ausführen. |
Roscoe
Hillenkoetter |
Dieses Projekt wurde im Juni 1953 durch die
MK-Ultra abgelöst, dem bekanntesten Mind Control Programm des CIA. Jenes geheime Programm wurde
schließlich im Jahre 1975 der Öffentlichkeit enthüllt, obwohl der damalige CIA-Direktor, Richard Helms, zwei Jahre zuvor
angeordnet hatte, dass die meisten kompromittierenden Dokumente vernichtet
werden.
Akten betreffend MK-ULTRA, welche im Zuge des Freedom of
Information Act heraus gegeben werden mussten, zeigen eindeutig, dass
die CIA die Forschungsprojekte der ersten Protagonisten der entheogenen
Revolution von Anfang an infiltriert hatte. Beleg 57 und 58 in der Liste
der Verträge von MK-ULTRA weisen eine Summe von $2080 aus, welche durch die
Geschickter Stiftung, eine vom CIA kontrollierte Tarnorganisation, an
R. Gordon Wasson mit dem Verwendungszweck ‘Expedition zur Beschaffung
halluzinogener Pilze’ ausbezahlt wurde. James Moore, welcher vom
CIA dazu bestimmt wurde, Wasson auf seiner Reise nach Mexiko zu
begleiten, erhielt dafür zwei Zahlungen (Beleg 52 und 53) von insgesamt
$95,702.
Im
Jahre 1951 erscheint der Science Fiction Film
'The Day the
Earth Stood Still' (Der Tag, an dem die Erde stillstand)
in den Kinos; er handelt von der Invasion unseres Planeten durch
gutmütige Außerirdische.
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Im selben Jahr (1951) kam Mircea Eliades Klassiker ‘Schamanismus und Archaische
Ekstasetechniken’ in französischer Sprache heraus (in englischer
Sprache erschien das Werk erst 1964). Eliade, ein in Rumänien geborener Mythologe und Religionshistoriker, lehrte in
späteren Jahren an der
Universität in Chicago. Er beschrieb unterschiedliche Arten des
Schamanismus,
welche |
Mircea Eliade |
insbesondere auf seinen ethnologischen Untersuchungen
in Eurasien gründeten. Obwohl seine Profile von Vertretern unterschiedlicher
schamanischer Kulturen eingeschränkt und widersprüchlich waren, hievte
sein Werk den Schamanismus auf die intellektuelle Ebene. Der Schamanismus
wurde aber von nun an nicht mehr ausschließlich von Wissenschaftlern, Privatgelehrten und
Künstlern als Forschungsgegenstand betrachtet, sondern zunehmend auch von
immer mehr Laien.
Eliades
Beschreibungen von Schamanen betonen die außerkörperliche Erfahrung, in
welcher der Schamane in eine Art Starre fällt. Eliade nahm an, dass
gewisse Drogen ausschließlich dazu benutzt wurden, um jene Starrheit herbei zu
führen und nicht dazu, um den Schamanen
in seinen visionären Zustand zu führen. Obwohl er Stechapfel, Lorbeer
und Haschisch ausdrücklich erwähnte, hatte Eliade keinerlei
Eigenerfahrung mit den Pflanzen der Götter. Vielmehr versicherte er in
seinem Werk Schamanismus und Archaische Ekstasetechniken, dass
‘Drogen Repräsentanten einer bereits eingetretenen Dekadenz’ seien
und dass ‘bei den ursprünglichen Methoden zur Herbeiführung der Ekstase
keine Drogen verwendet’ worden wären, ‘um den Trancezustand des
Schamanen zu induzieren’. Weiters schrieb Eliade, dass der
‘Gebrauch von Drogen [Anm. im Schamanismus] entweder auf die Dekadenz der
angewandten Ekstase-Technik’ hinweise, oder auf eine ‘Anwendung jener
Techniken durch Menschen niederer Herkunft oder unterer sozialer Gruppen’.
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Gegen
Ende seines Lebens (Eliade starb 1986, im selben Jahr wie R.
Gordon Wasson) nahm er seine ursprünglichen Aussagen zurück.
Möglicherweise tat er dies im Hinblick auf die Erkenntnisse und Einsichten,
die während
der psychedelischen Ära durchgesickert waren. Aber gewiss nahm Eliade seine
ursprünglichen Aussagen in Kenntnis der ungeheuren Menge an neuen Beweisen
zurück, welche die entheogene Natur des weltweit anzutreffenden
Phänomens ‘Schamanismus’ untermauern.
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Cover Life Magazin
Mai 1957 |
Im September 1952 erhielt Gordon Wasson per Post einen Hinweis von Robert Graves,
dass in Mexiko ein Mushroom Kult (Magic Mushroom, psylocibynhaltiger Pilz)
überlebt hätte. Ein Jahr später unternahm Wasson gemeinsam mit seiner Frau
und Tochter sowie in Begleitung anderer Kollegen seine erste von insgesamt zehn Reisen in die
Berge von Zentral-Mexiko.
Wasson nahm
anlässlich dieser Reise zum ersten Mal gemeinsam mit
seiner siebzehnjährigen Tochter selbst einen Pilz ein. Im
April 1954 traf Wasson den Fotografen Allan Richardson im
Century Club in New York City, und im Mai jenes Jahres gingen beide
neuerlich nach Mexiko. Richardson machte dort die Fotos für einen
einschlägigen Artikel im Life Magazin, der im Mai 1957 erschien (siehe
oben).
Am 20.11.1952 behauptete George Adamski, mit UFOs in Kontakt
zu stehen und eine blonde Frau vom Planeten Venus mit dem Namen
Orthon getroffen zu haben.
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Adamskis Buch ‘Flying Saucers Have
Landed’ (‘Fliegende Untertassen sind gelandet’) hat in
der Folge einen regelrechten Wahn bezüglich zahlloser Behauptungen
von stattgehabten UFO-Kontakten ausgelöst. Das von Adamski dargebotene Szenario
überschwemmte die Welt etwa ein Jahr nach der Uraufführung des
Filmes ‘Der Tag, an dem die Erde stillstand’.
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George Adamski |
Die Frage drängt sich hier auf, ob die psychonautische
Forschungsarbeit, die durch entheogene Substanzen induzierte
Vision und die klassische schamanische Reise dazu beitragen können, das
Phänomen der UFOs, ETs und aller anderen möglichen und unmöglichen
Außerirdischen endgültig zu klären?
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