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Die Magie der Tattwas  - Teil 1 von 6
von Dr. Friedrich Demolsky

Die Enthüllung des östlichen Geheimwissens

Eine der faszinierendsten magischen Geheimlehren des Fernen Ostens ist wohl jene von den Tattwas. Bevor wir uns mit deren Symbolen näher beschäftigen, welche dem Magier als ‘Geheimtueren zur Elementarwelt’ dienen, wollen wir einen Blick in die hochinteressante Geschichte der Verbreitung jenes alten Geheimwissens in der westlichen Hemisphäre werfen.

Die Geheimlehre von den Tattwas entstammt sehr alten hinduistischen Sanskrittexten und wurde später durch buddhistische Yogis aufgegriffen und in Indien weiter entwickelt.

Der Westen erfuhr von den Tattwas erstmals durch das Wirken von Helena Petrovna Blavatsky (HPB), der bedeutendsten Okkultistin des 19. Jahrhunderts und Gründerin der Theosophischen Gesellschaft, welche seit 1882 ihren Hauptsitz in Adyar (Vorort von Madras, Indien) hat, wo sie auch heute noch besteht.

HPB setzte sich in ihrem Monumental- und Hauptwerk ‘Die Geheimlehre’, das erstmals 1888 mit dem Titel ‘The Secret Doctrine’ in London erschien, auch mit den Tattwas auseinander.

Am 15.6.1889 -  also kurz nach der Veröffentlichung von HPBs ‘Geheimlehre’ - berichtete die esoterische Zeitschrift ‘Lucifer’ von der Gründung einer weiteren Geheimgesellschaft mit dem Namen Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der Goldenen Dämmerung).

Diese Gesellschaft soll bereits im Jahre 1887 gegründet worden sein und ihren Sitz in Keighley (England) gehabt haben.

Auch jener Geheimorden beschäftigte sich während der kurzen Zeit seines Bestehens ganz intensiv mit der Erforschung der Tattwas. Das daraus bezogene Wissen unterlag freilich der strikten Geheimhaltung und war selbst innerhalb des Ordens ausschließlich den Mitglieder der höheren Grade vorbehalten.

Erst als Dr. Israel Regardie, ein ehemaliges Mitglied des ‘Golden Dawn’ und bedeutender Kenner der modernen westlichen Magie, im Jahre 1937 das Schweigegelübde dieses Ordens brach, wurde das Wissen um die Tattwas einer breiteren Öffentlichkeit im Westen zugänglich gemacht.

Regardie gilt als eine Kapazität auf dem Gebiet der rituellen Magie. Er war nicht nur Privatsekretär des größten Magiers des 20. Jahrhunderts, Aleister Crowley, sondern auch ein aktives Mitglied der ‘Stella Matutina’ (lat. ‘Morgenstern’), einer aus dem Hermetischen Orden der Goldenen Dämmerung hervorgegangenen magischen Gemeinschaft, die im wesentlichen Kundaliniyoga betrieb und ebenfalls ihren Sitz in England hatte.

In den Jahren 1937 bis 1940 veröffentlichte Regardie ungeachtet des von ihm abgelegten Schweigegelübde sämtliche geheimen Aufzeichnungen und Rituale des Hermetischen Ordens der Goldenen Dämmerung in seinem vierbändigen Monumentalwerk ‘The Golden Dawn’, was zu erheblichen Kontroversen innerhalb esoterischer und magischer Kreise dieser Zeit führte.

Regardie hat den Bruch seines Schweigegelübde bewusst in Kauf genommen, weil er nur dadurch das geheime Wissen des zu dieser Zeit längst aufgelösten Ordens der Nachwelt erhalten konnte.

Auf diese Weise hat das Geheimwissen um die Tattwas in die westliche Magie und Esoterik Eingang gefunden.
 

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