Die
zweite magische Waffe ist der Kelch. Dieser steht hinter dem Stab auf dem
Tisch des Magiers.
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Betrachten wir
dazu die Tarotkarte ‘As der Kelche’ genauer, um mehr über diese
magische Waffe und ihren Symbolgehalt zu erfahren. Du siehst darauf eine
Hand, die aus dem Himmel heraus kommt und einen goldenen Kelch hält.
Aus diesem Kelch fließt das Wasser über in einen See mit
Wassergewächsen oder vielleicht auch in das Meer, da der Horizont die
Grenze zum Himmel bildet. Über dem Kelch befindet sich eine weiße
Taube mit einer runden Scheibe im Schnabel, welche ein Kreuzsymbol
aufweist. |
Das Wasser fließt in vier
Strömen gleichmäßig aus dem
Kelch, aber gleichzeitig auch in vielen einzelnen Tropfen. Auf diese
Weise fließt das Wasser seinen Weg zurück zum Meer; es kehrt dorthin
zurück, woher es einst gekommen ist.
Du
erkennst sofort, dass das Bild des Kelchs ganz andere Empfindungen in Dir
hervorruft, als das Bild des Stabes. Während die Kraft des Stabes nach
außen gerichtet, ausdehnend und dynamisch ist, so weist der Kelch mit seinem
typischen Hohlraum nach innen. Der Kelch ist offensichtlich dazu da, um etwas
aufzunehmen und zu bergen. Seine Kraft ist demnach eine bewahrende und
beschützende.
Wenn Du nun einen mit Flüssigkeit gefüllten Kelch imaginierst, dann wirst Du
leicht erkennen, dass uns allein die Form des Kelches abverlangt, diesen ganz
anders handzuhaben als den Stab. Stell Dir vor, dass Du Wasser in diesen Kelch
gießt und betrachte dann wie dieses Wasser
überfließt. Du erkennst dabei, dass die Kraft, die sich im Kelch angesammelt
hat, nach außen drängt. Der Kelch gibt also etwas weiter, das er zuvor
empfangen und eine gewisse Zeit bewahrt hat.
Ruf Dir in Erinnerung, weshalb
wir den Stab als ein Symbol des Männlichen bezeichnet haben, und Du wirst
sofort erkennen, warum der Kelch ein Symbol des Weiblichen ist. Das Element
des Kelches ist ganz offensichtlich das Wasser. Denke nun daran, welche
Empfindungen das Wort ‘Wasser’ in Dir auslöst. Wasser steht für das Gefühl,
für unsere Empfindungen, für seelische Vorgänge also, die wie das Wasser
selbst formlos sind. Nur vorübergehend nehmen diese seelischen Vorgänge eine
gewisse Formhaftigkeit an, indem ihre Kraft durch das magische Werkzeug
vorübergehend daran gehindert wird, zu ihrem Ursprung zurück zu kehren.
Seit
undenklichen Zeiten steht das Wasser mit der Mondkraft, mit der weiblichen
Luna-Energie in Zusammenhang. Wir wissen über diese weibliche Kraft, dass sie
nicht nur die Gezeiten bestimmt, sondern auch das Wachstum der Pflanzen, den
Menstruationszyklus und den somnambulen Zustand des Mondsüchtigen auslöst und
vieles mehr.
Der Magier verwendet diese magische Waffe, wenn er beabsichtigt,
auf die Ebene des Gefühls und der Emotionen, auf seelische Vorgänge
einzuwirken oder um etwas zu bewahren oder zu schützen.
Im
nächsten Teil dieser Serie betrachten wir das Schwert des Magiers. Wir werden
dabei erkennen, weshalb diese magische Waffe mit dem Element Luft in
Verbindung steht.
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