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Die spirituelle Dimension der Zirbeldrüse - Teil 3 v. 3
von Dr. Friedrich Demolsky
 

 

Deines Körpers Durst nach vielen Wassern

Manche Geheimlehren des Ostens nehmen an, dass der fluidale Energiewirbel, der vom Scheitel-Chakra (Sahasrara) ausgeht, die Zirbeldrüse erreicht. Auf diese Weise wird unserem Vehikel ‚Lebensenergie’ zugeführt. Darunter versteht man jene fluidale psychische Energie, die in alten Sanskrittexten und in der einschlägigen modernen Literatur 'Prana' genannt wird. In dem Ausmaß, in dem wir große Mengen Prana speichern können, in dem Ausmaß sind wir gegen Krankheiten und andere Unbilden des Lebens bestens gewappnet. 

Andere esoterische und Yoga-Schulen beschäftigen sich mit Übungen, welche die Zirbeldrüse stimulieren, um die darin latent vorhandenen paranormalen Kräfte zu aktivieren.

Die Rosenkreuzer praktizieren Übungen, welche die Zirbeldrüse stimulieren und gleichzeitig die Vibrationsgeschwindigkeit des Astralkörpers erhöhen. Dadurch wird jenes Phänomen hervorgerufen, das in der westlichen Esoterik unter dem Begriff ‚Astralprojektion’ bekannt ist.

Der physische Körper wird dabei vom Astralkörper temporär fast ‚getrennt’. Beide Körper bleiben aber durch die sog. ‚Silberschnur’ mit einander verbunden. Dieses fluidale Band ist enorm elastisch und unbegrenzt dehnbar. Der ‚verselbstständigte’ Astralkörper kann binnen Sekunden willentlich auf eine ‚Reise’ in ferne Weltgegenden geschickt werden, wo er reale Geschehnisse an weit entfernten Orten beobachtet, oder er gleitet hinüber in andere, nicht irdische Sphären.

Bestimmte Yoga-Schulen arbeiten daran, die Zirbeldrüse zu aktivieren, indem sie die ‚Kundalini’, die ‚mystische Schlangenkraft’, erwecken. Diese liegt im Wurzelchakra (Muladhara) am unteren Ende der Wirbelsäule verborgen. Wird die fluidale Energie der ‚Kundalini’ erweckt und steigt diese über den feinstofflichen Nadi „Sushumna“ entlang des Rückenmarkkanals bis in die Zirbeldrüse auf, dann hat dies die unmittelbare Erleuchtung (Samadhi, Satori, kosmisches Bewusstsein) des Übenden zur Folge.

Im Zustand der Erleuchtung produziert die Zirbeldrüse eine geheimnisvolle, opiatähnliche Substanz, die sie als Sekret ausscheidet.

Auch dieser Substanz wurden sehr mystisch klingende Begriffe und Wendungen wie ‚Nektar der Götter’, ‚Ambrosia’, ‚Amrita’, ‚Wasser des Lebens’ beigelegt.

Von manchen indischen Gurus wird berichtet, dass sie ‚Amrita’ materialisieren und andere Menschen durch ‚Shaktipat’, dh durch bloße Berührung dazu befähigen könnten, selbst ‚Nektar’ zu produzieren.

In der einschlägigen Literatur heißt es, dass demjenigen, der die Erfahrung mit ‚Amrita’ macht,  ‚Unsterblichkeit zuteil wird’. Letztere wird dabei als die Befreiung vom Samsara verstanden, als Befreiung vom Zyklus des ewigen Stirb und Werde.

Der Begriff ‚Amrita’ entstammt dem Sanskrit und bedeutet in etwa ‚Elixier der Unsterblichkeit’ oder bei wörtlicher Übersetzung ‚Todlosigkeit’.

Hier tun sich gewisse Parallelen zum Begriff ‚Ambrosia’ auf. Dies ist der griechische Name für die ‚Speise der Götter’, was sinngemäß ebenfalls mit ‚Unsterblichkeit’ übersetzt werden kann.

Während des ‚Shaktipat’, oder durch die innere Verbindung von fluidalen Energien beim Aufsteigen der Kundalini wird dieser ‚Nektar’ im ‚Kristallpalast’ produziert und tropft durch das in Nasenhöhe befindliche Siebbein an der Rückseite der Kehle in den Rachen.

Ein weiteres Phänomen, das im Zusammenhang mit der Produktion von Nektar immer wieder genannt wird, ist die Wahrnehmung eines intensiven Lichtes, das tausendmal heller sein soll als die Sonne und gelegentlich während der Sekretion von Nektar auftritt.

In unterschiedlichen Geheimlehren findet sich die Aussage, dass dieses geheimnisvolle Sekret der Zirbeldrüse bzw. des ‚Kristallpalastes’ auch die Erfahrung von 'Zeitlosigkeit' und der 'eigenen Göttlichkeit' vermittelt.

Das Sekret selbst schmeckt ‚süß’, weshalb es mit ‚Nektar’, ‚Honig’ oder ‚Goldstaub’ umschrieben wird; seine Wirkung wird als ‚euphorisch’, ‚ekstatisch’ und ‚berauschend’ beschrieben, die das ‚Gefühl des Durchtränkt-Seins mit Heiligkeit’ hervorruft.

In bestimmten Geheimlehren wird gesagt, dass es keine esoterische Technik gäbe, die mit der ‚Erweckung der Kundalini’ vergleichbar wäre, denn nur dieser Prozess ließe uns die transpersonale Natur unserer Existenz unmittelbar wahrnehmen. Dabei würde uns augenblicklich klar, dass ‚wir nicht wirklich wissen, wer oder was wir sind’, aber auch, dass ein ‚enormer Geist ständig in und um uns’ waltet.

Die Erleuchtung erhebt den Menschen auf eine neue spirituelle Ebene, deren Wesen unendliche Fülle, Großzügigkeit und tiefe Dankbarkeit ist. Der Erleuchtete braucht nichts mehr, denn er ist bereits komplett, ganz, perfekt. Sein Wunsch, der Welt zu dienen, gründet unmittelbar auf dem Sein.

Die ‚Chymische Hochzeit’ der Rosenkreuzer ist eine Analogie zu diesem Geheimwissen. Sie beruht auf den Bestrebungen der Alchimisten den ‚Ganzen Menschen’ in den ‚unus mundus’, dh in den ewigen Urgrund des Seins zu integrieren - in eine Welt, in der Alles, das ist, Eines ist.
 

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