Kaum
jemand, der auf Bali die religiöse Zeremonie eines Hindu-Priesters erlebt
hat, wird den reinen, magisch anmutenden Klang der dabei verwendeten
Ritualglocke vergessen. Solche Ritual- und Priesterglocke werden auf Bali
‚BAJRA’ genannt und spielen bei allen religiösen Zeremonien auf der
Götterinsel eine zentrale Rolle.
Die Priester der Sudra-Kaste (pemangku) verwenden bei ihren religiösen
Zeremonien eher preislich günstigere Ritualglocken, die aus Messing
hergestellt sind.
Die Priester der Brahmanen-Kaste (pedanda) verwenden hingegen edlere
Ritualglocken aus Bronze. Das Edelmetal Bronze entsteht aus der Mischung von
88% Kupfer und 12% Zinn. Der Griff dieser Ritualglocke ist ebenfalls aus
Bronze gefertigt. Ihre Höhe beträgt etwa 20cm, der Durchmesser ca 76mm und
sie wiegt an die 750g.
Diese
relativ teuren Ritualglocken sind mit jenen, die der Priester der
Sudra-Kaste (pemangku) verwendet, hinsichtlich des Aufwandes bei ihrer
Herstellung, des verwendeten Materials und der Reinheit ihres Klanges in
keinster Weise vergleichbar. Ich habe jedenfalls noch niemals einen
schöneren, helleren und klareren Klang gehört als jenen, der von einer
solchen Ritualglocke erzeugt wird.
Viele Priester und Hohepriester der Brahmanen-Kaste auf Bali verwenden aber
ganz besonders wertvolle Ritualglocken mit einer Goldlegierung aus etwa 3-5g
Gold, 23 Karat.
Nur diese können über BALISHAMAN erworben werden (siehe
Foto).
Diese edlen, vergoldeten Ritualglocken sind wahre Meisterwerke balinesischer
Schmiedekunst. Sie sind auch schwierig zu beschaffen und werden von einem
sog. 'Pande Gong' in einem sehr aufwendigen, handwerklichen Prozess
hergestellt (gegossen, poliert, gestimmt und schließlich magisch
imprägniert).
Zum Zwecke der magischen Imprägnierung muss der Pande*) – wie beim echten
balinesischen Keris**) - bereits während des Herstellungsprozesses bestimmte
Opferungen und Rituale für das Material und die von ihm verwendeten
Werkzeuge unter Rezitation geheimer Mantren durchführen.
Begriffsabklärung
Beim Namen ‚Pande’ (Schmied)*) handelt es sich wie bei den Namen ‚Dukun’
oder ‚Balian’ (die Bezeichnung für Schamanen auf Bali bzw. Indonesien) um
einen Gattungsbegriff. Der Begriff ‚Pande’ bezeichnet nicht etwa einen ganz
bestimmten Schmied, sondern eine ganze Gruppe von Schmieden, die auf die
Herstellung unterschiedlicher Ritualgegenstände spezialisiert sind.
Es gib zwei Arten Schmiede auf Bali, die magische Ritualobjekte herstellen:
Der Glockenschmied (Pande Gong)
Dieser
stellt hauptsächlich balinesische Gongs (genta) und Metallophone für das
Gamelanorchester her und ist auf die Fertigung von Ritualglocken (bajra)
spezialisiert, welche die balinesischen Priester zur Durchführung ihrer
Zeremonien und Rituale benötigen.
Der Krisschmied (Pande Besi)
Dieser stellt eine hochmagische Ritualwaffe her, den echten Balinesischen
Kris oder Keris, einen Dolch mit magischen Eigenschaften, dessen Klinge
bisweilen schlangenförmig geschwungen, meist aber gerade verläuft.
**) Lies zum besseren Verständnis:
Objekte der Zauberkraft auf Bali – Teil 1 bis 8 >>>
Im Teil 2 dieses Artikels werden wir uns mit dem magischen Klang dieser
Ritualglocken näher befassen.
Wo Du eine echte
balinesische Priesterglocke erwerben kannst, erfährst Du hier >>>
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